Gemeinde Kosel

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Verbandsversammlung beschließt 100-Prozent-Breitbanderschließung / Netzausbau kommt gut voran

 1000 Hausanschlüsse sind bereits verlegt, 470 Haushalte am Glasfasernetz für schnelles Internet angeschlossen. „Wir sind gut davor und täglich werden mehr Haushalte angeschlossen“, sagte Wolfgang Schoofs, Geschäftsführer der Stadtwerke Schleswig und Betreiber des Glasfasernetzes des Breitbandzweckverbands des Amtes Schlei-Ostsee und der Stadt Kappeln.

Verbandsvorsteher Hartmut Keinberger lobte bei der Verbandsversammlung am Donnerstag im Koseler Hof in seinem Bericht die sehr gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken. Immer wieder würde es sich als wertvoll erweisen, einen Partner vor Ort gefunden zu haben. Auch die Arbeit der beteiligten Tiefbaufirmen und der Mitarbeiter der Stadtwerke „erfolgt sauber und reibungslos“ sagte er, und richtete den Dank aus der Gemeinden aus. Das gemeinsame Ziel von Verband und Stadtwerken, 95 Prozent der Haushalte anzuschließen, sei immer wieder eine große Herausforderung.

In diese Kerbe schlug auch Geschäftsführer Schoofs, der an die Bürgermeister und Gemeindevertreter der Gemeinden appellierte, in denen der Aktionszeitraum zum Vertragsabschluss anstehe. Im ersten Cluster (Güby, Fleckeby, Hummelfeld, Kosel und Windeby) sei die Marke von mindestens 60 Prozent der Haushalte erreicht. Im Cluster zwei (Barkelsby, Loose, Waabs, Damp und Dörphof) laufe die Vermarktung noch. „Wir sind zuversichtlich, das zu schaffen“. Geplant ist dort der Beginn der Tiefbauarbeiten ab dem ersten Quartal 2018. Rückblickend berichte Schoofs davon, das bereits 14 000 Faser-Kilometer für das sogenannte Backbone-Kabel und 5100 Faser-Kilometer in Ortslagen verbaut wurden. Zudem wurden 80 Kilometer Leerrohre beim Backbone-Kabel und 20 Kilometer in Ortslagen im Tiefbau verlegt.

Ausbau im zweiten Cluster beginnt

Mit Vollkraft gehe es nun im zweiten Ausbaucluster weiter. Und während der Ausbau dort erfolgt, beginnen die Infoveranstaltungen und Marketingaktionen für die Gemeinden im dritten Cluster (Rieseby, Holzdorf, Thumby, Winnemark, Karby, Brodersby und Kappeln). Dort sollen der Ausbau und Anschluss der Haushalte an das Leitungsnetz mit 200 MBit im Up- und Download in 2019. Derzeit führen die Stadtwerke Schleswig Gespräche mit benachbarten Stadtwerken, um Möglichkeiten des gemeinsamen Auf- und Ausbaus des Backbone-Kabels zu erörtern. Ziel der Stadtwerke Schleswig sei es, dass das Backbone-Kabel über Schwansen, Kappeln und Süderbrarup den Anschluss an Schleswig schafft. So werde ein stabiles Netz geschaffen, erläuterte Schoofs.

Die Versammlung stimmte der Jahresrechnung 2016 zu. Diese sieht einen Fehlbetrag von 9000 Euro vor, wie Ute Sohrt, Kämmerin der Stadtverwaltung Kappeln, die die Verbandskasse führt, mitteilte. Für 2017 wird mit rund 25 000 und für 2018, so der beschlossene Entwurf des Haushaltsplans 2018, mit 35 000 Euro Fehlbetrag (2019 vermutlich 124 000 Euro) gerechnet. Dies sei aber unschädlich, da der Verband bis dahin noch keine Einnahmen aus der Vermietung und Verpachtung des Netzes generiert, ergänzte Gunnar Bock, Amtsdirektor Amt Schlei-Ostsee. Sobald dort Einnahmen verbucht werden, decken diese die Kosten der dann zu tilgenden Darlehen (11 Millionen in 2018 und 14 Millionen Euro in 2019), so Bock weiter.

Derzeit hat der Verband das Ziel, 95 Prozent der Haushalte anzuschließen. In den verbleibenden 5 Prozent sind Haushalte, die aus wirtschaftlichen Gründen derzeit nicht anschließbar sind. Doch auch sie sollen in den Genuss des schnellen Internets gelangen, so das erklärte Ziel des Verbandes zur 100-Prozent-Breitbanderschließung. Einstimmig wurde dieses beschlossen, verbunden mit dem Auftrag, sich um Bundes- und Landesfördermittel zu bewerben.

Aus Sicht von Jürgen Wolff, Dezernatsleiter Breitbandinfrastruktur im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume (LLUR) berichtete, dass die Wahrscheinlichkeit für Fördermittel sehr groß sei. „Breitbandausbau ist erklärtes Ziel auf allen Ebenen“, sagte er.

Als Übergangslösung brachte Johannes Lüneberg vom Breitband-Kompetenz-Zentrum des Landes die Möglichkeit, für schnelles Internet über Satellit zu empfangen, ins Spiel, Interessierte könnten die Technik nutzten, bis das Breitbandnetz bei ihnen am Haus liegt.

Die Versammlung stimmte einer Kooperation mit dem Breitbandzweckverband Amt Süderbrarup zu. Dies stärke den Zusammenhalt im ländlichen Raum und könne für die Gewinnung von Fördermitteln hilfreich sein, erläuterte Bock. Dirk Steinmetz

 
Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 01.12.2017

Quellenangabe und Copyright:
02.12.2017 | Dirk Steinmetz | Eckernförder Zeitung, shz.de