Gemeinde Kosel

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Nach rund zwei Monaten ist der Bau eines Sandfanges in Kosel abgeschlossen

Die gesamte Gewässerstruktur leidet unter dem hohen Sandeintrag der Koseler Au, die die Fracht weiter in die Schlei trägt. Um einen guten Gewässerzustand – insbesondere nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie – zu erreichen, ist in unmittelbarer Nähe zur Au in den vergangenen zwei Monaten ein Sandfang gebaut werden – ein naturnahes Bett mit unterschiedlichen Uferbereichen. Das Prinzip funktioniert wie in einem Klärbecken, in dem sich die Feststoffe durch Schwerkraft absetzen.Verbunden war das Projekt auch mit massiven Erdbewegungen und planerischem Aufwand. „Um dorthin zu gelangen, mussten Stahlplatten als Weg für die Fahrzeuge verlegt werden“, berichtete Verbandsingenieur Peter Heidel von einer weiteren Herausforderung.

Um einen guten Gewässerzustand ohne Verschlammung zu erreichen, muss der massive Sandtransport unterbunden werden. Daher wird im rund 280 Meter langen und 35 Meter breiten Sandfang die Geschwindigkeit des Fließgewässers reduziert, wodurch schwere Stoffe, wie zum Beispiel mitgeführte Sandpartikel und Kies, absinken. Den Auftrag dafür an die Firma Brehmer hat der Wasser- und Bodenverband Koseler Au vergeben. Die Kosten von insgesamt rund 80 000 Euro übernehmen zum größten Teil Land, Bund und EU. Etwa zehn Prozent muss der 570 Mitglieder große Verband selbst aufbringen.

Gestern überzeugten sich Mitglieder des Verbandsvorstandes, unter Vorsitz von Hermann Münck, über den Abschluss der Arbeiten. Mit dabei auch Karsten Riege vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Kerstin von Rönn vom Landesbetrieb für Küstenschutz und Meeresschutz sowie Elke Voller von der Wasserbehörde des Kreises, die das Projekt begleiteten. „Durch den Bau dürfen andere umliegende Feuchtgebiete nicht beschädigt, der Bestand an Biotopen nicht gefährdet werden“, so Vollmer.

„Um die Au auszubaggern mussten wir bislang mit schwerem Gerät in die Naturschutzgebiete“, berichtete Bernd Hoff-Hoffmeyer-Zlotnik, stellvertretender Verbandsvorsteher. Durch den reduzierten Eintrag würde die Fläche nun geschont werden. Durch die deutlich reduzierten Feststoffe fehle dem Nitrat auch die Möglichkeit sich zu binden und in die Schlei zu gelangen, nannte Heidel einen weiteren Vorteil des Projektes. ame

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 10.12.2016

Quellenangabe und Copyright:
06.12.2016 | Achim Messerschmidt | Eckernförder Zeitung, shz.de