Gemeinde Kosel

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Die Fällgenehmigung für eine etwa 100 Jahre alte Linde in Kosel (wir berichteten) ist bestätigt worden.

Dies teilte Birgit Kulgemeyer, Leiterin der Fachbereichs Bauen, Planen und Umwelt in der Kreisverwaltung, auf Nachfrage der EZ mit. Zu diesem Ergebnis sei man nach einer neuen gutachterlichen Bewertung gekommen, sagte sie. Die bisherige Bewertung des Falles, die zu der Fällgenehmigung führte, wurde bestätigt, so Kulgemeyer weiter, und zwar unabhängig von den erfolgten Veränderungen am Baumstamm. In der Prüfung seien erkennbare Schäden am Gebäude des Antragstellers festgestellt worden, so die Bereichsleiterin. Auf dieser Grundlage sehe die Gesetzgebung, so auch des Bundesnaturschutzgesetz, eine Ausnahme zur Erteilung einer Fällgenehmigung vor. "Wir sind uns der Verantwortung für so einen Baum bewusst", sagte Kulgemeyer und ergänzte, dass als Auflage für den Eingriff die Pflanzung von zwei Stieleichen als Ausgleich erteilt wurde. Diese sollten in räumlich und funktionaler Nähe erfolgen. Gleichwohl wüsste die Verwaltung, dass viel Zeit vergehen werde, bis die Bäume so groß seien.

Für Henning Willers, Leiter des Baumschutzprojektes der Naturschutzorganisation BUND, der den Fall begleitete (wir berichteten), ist die Fällbestätigung eine Enttäuschung. Allerdings sei der Einsatz für den Baum, der auf Grund seiner großen Krone vielen Lebewesen Nahrung und Heimat gibt, nicht umsonst gewesen, sagte er. So seien Bürger und Grundeigentümer für den Erhalt solcher Bäume sensibilisiert worden, und würden vielleicht in der selben Situation von einer Fällung absehen. Im Bezug auf den Koseler Baum bedauerte Willers, dass nicht die Chance einer Wurzelsperre ergriffen wurde. Dabei würden in möglichst weitem Abstand zum Stamm und vor einem zu schützenden Gebäude die Wurzeln gekappt. In einem senkrechten Graben würden dann bis zu ein Meter hohe und zehn Zentimeter dicke Betonplatten das Wurzelwachstum in diese Richtung wirksam verhindern, so Willers.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 28.10.2010

Quellenangabe und Copyright:
26.10.2010 | Dirk Steinmetz | Eckernförder Zeitung, shz.de