Gemeinde Kosel

Teilen:

CDU-Ortsverband Kosel setzt historische Erkundungstouren fort / Radtour zur Königsburg

Im wahrsten Sinne des Wortes machten sich am vergangenen Sonnabend 34 Geschichtsinteressierte aus Kosel und Umgebung auf, um mit Egon Bülow, Heinz Bannick, Edith Grünauer, Bernd Jacobsen und Heinz Zimmermann-Stock Interessantes aus der Geschichte der Gemeinde zu erfahren. Mit dem Rad bewegte sich die Gruppe auf historischen Pfaden und setzte damit die Reihe der Erkundungstouren in und um Kosel fort, die bereits weit über die Gemeindegrenzen bekannt und geschätzt werden.


Diesmal führte der Weg über den Ehrenhain in Bohnert, das Gutshaus Eschelsmark, die ehemalige Schule auf Kaiser Wilhelms II Spuren nach Buburg über Finsterstern und den königlichen Aussichtsturm. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Königsburg, die der Äffentlichkeit nicht zugänglich ist. Besitzerin Karin Lembke hatte aber die Türen ihres Besitzes für die Heimatforscher geöffnet und sie in besonderer Weise willkommen geheißen: Der ehemalige Motettenchor aus Kiel, dem Karin Lembke angehörte und der sein Ehemaligentreffen auf der Königsburg feierte, begrüßte die Gruppe mit einem Ständchen, über das sich alle besonders freuten.

Im Anschluss erläuterte Heinz Bannick die Geschichte der Burg, die lediglich in der Zeit von 1390 bis 1430 historische Bedeutung erlangte, als sie als Teil einer strategischen Baumaßnahme entlang der Schlei mit Burganlagen von Erich von Pommern gegen die Holsteiner erbaut wurde. Die günstige Lage direkt an der Schlei und zwei Wälle sicherten die Burg, die lange von den Holsteinern belagert wurde, aber standhalten konnte. Noch heute kann man die äußeren Wälle betreten und die Königsburg umwandern. Als 1435 die Friedensverhandlungen zwischen dem dänischen Königshaus und den Holsteinern eine Befriedung der Landschaft nach sich zogen, wurde die Burg überflüssig und verlor an Bedeutung. Sie wurde im Laufe der Zeit zerstört und durch den heute noch imposanten Villenbau ersetzt.

Sebastian Franke, der für den Zustand des großen Grundstücks verantwortlich ist, führte gleichsam als Hausherr die Radwanderer durch das imposante Graben-und Wallsystem der Anlage. Und auch hier wusste Heinz Bannick noch eine Geschichte zu erzählen, denn es soll ein Goldschatz auf dem Gelände verborgen sein, den einst ein junger Mann entdeckt haben soll. Statt aber der Überlieferung Folge zu leisten und den Schatz, sichtbar durch eine goldene Wiege, mit einem Messer zu erobern, soll dieser mit den Händen danach gegriffen haben. Ein schlimmer Fehler, denn der Schatz verschwand und gilt bis heute als verborgen. Wer also auf Schatzsuchen gehen will, sollte auf jeden Fall ein Messer dabei haben.

Die improvisierte Schatzsuche vor Ort führte zu goldenen Süßigkeiten, die die Teilnehmer auf jeden Fall stärkten, denn die Radtour ging weiter und führte die Gruppe nach Bohnert, wo Häuser erklärt und am Feuerwehrgerätehaus ein Mittagessen eingenommen wurde. In einem besonderen Kuhstall erzählte man sich Geschichten über Christian Mau, einen aufrechten Schleswig-Holsteiner aus der Zeit um 1850. Modern schloss die Radtour ab. Man besuchte das neu entstehende Ferienhausgebiet in Hülsen.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 09.10.2011

Quellenangabe und Copyright:
12.09.2011 | Iris Haulsen | Eckernförder Zeitung, shz.de