Gemeinde Kosel

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Sie wissen viel über die Geschichte ihrer Heimat und haben jede Menge Geschichten zu erzählen.

Dr. Heinz Zimmermann-Stock, Heinz Bannick und Hartmut Höltig luden jetzt zur fünften historischen Wanderung ein. Am Sonnabend ging es durch Missunde.

Die historischen Wanderungen in der Gemeinde Kosel erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit bei Bürgen und Nachbarn. Über fünfzig Interessierte schlossen sich am Sonnabend Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock, Heinz Bannick und Hartmut Höltig an, um die historischen Besonderheiten Missundes zu erwandern.

Als Ausgangspunkt wurde für die Gruppe der Höltig in Ornum gewählt. Nach einer kurzen Einführung zur Geschichte Schleswig-Holsteins tauchten die Teilnehmer dann vollständig in Missundes Geschichte ein. Sie erfuhren Interessantes und Amüsantes über die Wasser- und die Holländer-Mühle, die einmal am heutigen Ornumer Weg standen, über das Soldatengrab, das heute von einer alten Eiche beschützt wird und an dem 2005 die Gemeinde Kosel den Soldaten, die im Krieg von 1864 fielen und dort "sang-und klanglos" begraben wurden, einen würdigen Feldgottesdienst bereitet hatte. Die Spurensuche ging weiter zum Hünengrab und zu den Stätten der Schlacht 1864 in Missunde, über Söntschau und Königsburg zur Fähre an das Schleiufer.

Bekannt und beliebt sind die historischen Wanderungen aber nicht nur wegen ihres hohen Informationsgehalts, sondern auch wegen der vielen Geschichten und Begebenheiten, die Heinz Bannick in unnachahmlicher Weise zu erzählen weiß. Darunter auch so manche Sage, die eine leichte Gänsehaut verursachen. So erzählte Zimmermann-Stock von der sagenumwobenen spukenden Dame auf Ornum, die die Brände von 1803, 1826, 1876 und 1924 verursacht haben soll oder die Sage zu König Abels Brudermord. Angereichert mit so manchem Beitrag aus dem gespenstischen oder dramatischen Bereich fanden die drei Wanderungsleiter aber immer wieder auf den Pfad der belegbaren Geschichte zurück. Genau da scheint der eigentliche Charme der Veranstaltungsreihe zu liegen. Die Nähe und der manchmal sogar persönliche Bezug zur Geschichte, der es vielen Teilnehmern ermöglicht, sich im Spiegel der Historie wiederzufinden oder zumindest Wissenswertes über die unmittelbare Heimat zu erfahren.

Erstaunlicherweise lassen sich dann auch immer wieder Wege über die Gemeindegrenzen hinaus finden. Das erlebte Hartmut Höltig, der über das Grab der zwölf preußischen Soldaten in Missunde berichtete. Bei seiner Recherche dazu bekam er beispielsweise per E-Mail Rückmeldungen aus Bornholm. Er kam zu dem Schluss: "Kosel ist überall zu finden."

Kein Wunder, dass die Teilnehmer allen Ausführungen mit großem Interesse folgten und die meisten von ihnen, auch bei der nächsten Wanderung bestimmt erneut dabei sein werden.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 13.09.2010

Quellenangabe und Copyright:
13.09.2010 | Iris Haulsen | Eckernförder Zeitung, shz.de