Gemeinde Kosel

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In Kosel mit seinen vier Dörfern Bohnert, Missunde, Weseby und Bohnert kann man nicht anders, als begeistert von der eigenen Heimat zu sein.

Denn Begeisterung ist an ansteckend und wenn Dr. Heinz Zimmermann-Stock, Dr. Edith Grünauer, Heinz Bannick und Bernd Jacobsen zur historischen Wanderung einladen, haben sie wieder neue Geschichten gefunden, neue Fotos und Besonderheiten entdeckt, die sie mit denen teilen, die immer wieder gerne als Gäste dabei sind.

Am vergangenen Sonnabend ging es mit 37 Teilnehmern mit dem Rad auf historische Spurensuche. An dem schönen Herbsttag begann die Tour an einem abgeernteten Feld, auf dem schon vor fünftausend Jahren Menschen gelebt und ihre Spuren hinterlassen haben. Warum man trotz des strahlenden Sonnenscheins in Kosel nicht von Kaiserwetter spricht, erläuterte das Team um Zimmermann-Stock am Wegweiser Buburg-Königsburg: Am 30. Juni 1899 hatte sich im kleinen Schleidorf der Besuch des Kaisers angekündigt, so Bernd Jacobsen. Für diesen großen Tag hatte sich das ganze Dorf herausgeputzt und sogar einen Aussichtsturm gebaut, von dem aus der hohe Besuch ein Manöver über die Schlei verfolgen sollte. Leider habe wie aus Eimern geschüttet, so dass seither in Kosel gilt: Kaiserwetter ist, wenn einem das Wasser aus den Stiefeln läuft. Edith Grünauer erzählte Historisches zum Ort Finsterstern und dem legendären Brudermord, der an dieser Stelle stattgefunden hat. Der Weg führte weiter nach Königsburg, wo auf die Gruppe nicht nur ein Mittagsimbiss wartete, sondern auch ein ganz besonderer Besuch. Mit Sabine Boikat und Brigitte Petersen waren zwei Schwestern zu Gast auf dem Anwesen. Nach dem Krieg waren ihre Eltern als Flüchtlinge aus Ostpreußen zuerst nach Ornum, dann nach Königsburg verschlagen worden. Dort wurden die Kinder geboren, die immer noch eine starke Bindung an den schönen Ort an der Schlei haben. Die Sembowski-Geschwister waren vor 16 Jahren das letzte Mal an der Schlei zu Gast bei Karin Lembke auf Königsburg gewesen und waren jetzt wieder gekommen, um alte Bilder zu zeigen und von ihren traumhaften Kindheitserinnerungen zu erzählen. Neuere Geschichte ganz lebendig. Erinnerungen, die man nur persönlich weitertragen und unvergesslich werden lässt, wenn man sie mit anderen teilt. Nach dem stärkenden Mittagessen, das von Hannelore Jacobsen und Christiane Zimmermann-Stock unter freiem Himmel rustikal serviert wurde, radelte man weiter nach Hülsen, wo Christoph Heinrichs die Ferienhofanlage Marina Hülsen vorstellte. Danach ging es weiter nach Bohnertfeld. Christian Mau erzählte Geschichten um seinen Vorfahren, der standhaft die schleswig-holsteinische Fahne bis 1864 hochhielt.

Bilanz der Radtour: In Kosel gehen die Geschichten nie aus. Und selbst ohne die, ist das Schleidorf immer einen Ausflug wert, denn die schöne Umgebung beeindruckt selbst die immer wieder neu, die hier leben oder für die die Schleiregion zu einer zweiten Heimat geworden ist. Mit schwärmerischen Blick über das Schleiufer stelle Bernd Jacobsen fest. „Wir wissen schon, warum wir hier leben!“

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 28.09.2015

Quellenangabe und Copyright:
28.09.2015 | Iris Haulsen | Eckernförder Zeitung, shz.de