Gemeinde Kosel

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Geschichte und Geschichten aus Kosel / 120 Besucher erleben spannenden neunten Heimatabend

Mit einer Live-Schaltung via Skype nach Pakistan überraschte Hans-Jürgen Stilke die rund 120 Gäste des Heimatabends im Koseler Hof. Bereits zum neunten Mal fand dieser Abend mit Geschichte und Geschichten aus den vier Koseler Dörfern in geselliger Runde am Wochenende statt. Der CDU Ortsverband mit seinem Vorsitzenden Egon Bülow und Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock hatten dazu eingeladen.

Bevor aber die Referenten das Wort bekamen, informierte Zimmermann-Stock über den Ablauf des Abends, pries die erst kürzlich an die Gemeinde verliehene Fahne des Europarates an und erinnerte daran, dass alle gesammelten Filme und Vorträge des Abends auf CD erhältlich seine, dessen Erlös dem Förderverein der Kirchengemeinde zu gute kommen.

Mit "Kosel, du mein Kleinod" begann das Programm, das wieder einmal zeigte, dass sich die Bürger mit ihrer Gemeinde verbunden fühlten. So erging es auch den Eheleuten Schmidt, die ursprünglich aus Hamburg kommend, jetzt in Weseby beheimatet, Kosel zu ihrer Wahlheimat ernannten. "Hier fühlen wir uns wohl und aufgehoben", erklärte Holger Schmidt. Bereits der erste Vortrag war spannend und informativ. Holger Hammon, der sich um die archäologische Denkmalpflege der Gemeinden kümmert, berichtete über die Grabkultur vergangener Zeiten, den Megalithgräbern, deren Anlegung schon etwa 3500 Jahre zurückliegt, von Grabhügeln, Urnenfriedhöfe und Jagdsteinen. "Häufig sind sie gar nicht zu erkennen, da sie durch Wildwuchs verdeckt sind oder werden durch Unwissenheit zerstört", erzählte Holger Hammon. Da das Wissen über die Megalithgräber sehr groß sei, würden diese zwar erhalten, aber nicht mehr ausgegraben, werden. 

Mit den Worten: "Ein Dorf macht auch Geschichte durch seine Bürger", leitete der Bürgermeister zum nächsten Vortrag über. Staunen konnten viele nur über das, was Hans-Jürgen Stilke über den Einsatz seines Sohnes als Entwicklungshelfer in Pakistan zu erzählen hatte. So war dieser just zu der Zeit im Land, als das US-Militär das Versteck von Osama bin Laden aufspürte und Stike Hals über Kopf fliehen musste, da niemand wusste, welche Auswirkungen dieser Übergriff auf die Ausländer im Land haben würde. Mit einer Live-Schaltung zu seinem Sohn nach Pakistan, wo dieser eine Schule mit Wohnheim für misshandelte oder elternlose Kinder aufbaut, überraschte Stilke alle Anwesenden. Ziel der Organisation "Compassionate Aid", über die Nils Stilke in Pakistan arbeitet, ist es, eine ganzheitliche Förderung der pakistanischen Kinder auf der Basis christlicher Werte zu schaffen. 

Sechs weitere sachliche und auch heitere Beiträge über die Kindheit im Koseler Umland, Höfe und Gemälde, Dorfchroniken und vieles mehr folgten. Und natürlich wurde zwischen jedem der Vorträge gesungen. Lieder wie "Kein schöner Land" und "Klaun, klaun, Äppel wüllt wi klaun" , Lieder auf Platt, mit denen viele Besucher aufgewachsen waren. Als Referenten begleiteten den Abend außerdem Heinz Bannick, Irmgard Goos, Edith Grünauer, Bernd Jacobsen, Anno Mewes und Torsten Volle.

Den Abend rundeten Zimmermann-Stock als Emil Feddersen und Elke Menzel als Hannes Martens mit einem souverän gespielten Sketch auf Platt ab. Und auch im nächsten Jahr soll es wieder Heimatabende geben um Einblicke in das Leben und ihre Geschichte der vier Dörfer Kosel, Weseby, Bohnert und Missunde zu geben. "Zu entdecken gibt es hier noch genug", freut sich Zimmermann-Stock über die sehr gute Beteiligung. 

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 10.03.2013

Quellenangabe und Copyright:
13.11.2012 | Svenja Mayeres | Eckernförder Zeitung, shz.de