Gemeinde Kosel

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86-köpfige Abordnung aus Kosel reiste zum Partnerschaftsjubiläum ins französiche La Mézière

Ein ungewöhnliches Jubelpaar gab sich die Ehre: Die Braut, Kosels Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock, und der Bräutigam, La Mézières Bürgermeister Gerard Bazin, feierten mit als 260 Gästen im fernen Frankreich Silberhochzeit mit Walzer, Spanferkel und Feuerwerk. Denn seit 25 Jahren pflegen die beiden Gemeinden ihre Partnerschaft.


Bereits am Abend zuvor hatten die 86 deutschen Gäste ihre Gastgeber mit der Tradition des Polterns vertraut gemacht und reichlich Geschirr zerdeppert. Allerdings hatte das zur Folge, dass sich prompt eine archäologische Gruppe gegründet hat, erzählt Zimmermann-Stock schmunzelnd. Diese habe die Scherben eingehend untersucht und am Abschlusstag einen sorgfältig aus Scherben rekonstruierten Teller überreicht.

Bei allem Spaß und guter Laune wurden aber auch ernstere Töne angeschlagen. So würdigte der Bürgermeister in seiner Festrede vor allem auch den "Sturm auf die Bastille" vor 222 Jahren, von dem der Ruf nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit durch ganz Europa ging. Denn die Silberhochzeit, die von den Franzosen hervorragend vorbereitet worden war (Zimmermann-Stock), war nicht von ungefähr auf den französichen Nationalfeiertag gelegt worden. Außerdem erinnerte der Bürgermeister daran, dass die Partnerschaft auf Bitten des damaligen Bürgermeisters La Mézières, Jean-Louis Tourenne, und auf Initiative von Annick Take aus Tüttendorf und des Altbürgermeisters Jochen Greve gegründet wurde. Unterschrieben haben die entsprechende Urkunde 1986 der damals 61-jährige Bürgermeister Friedrich Wilhelm Voss und der Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses Heinz Bannick.

Bei allem Gedenken an die Vergangenheit stand bei diesem Besuch in La Mézière aber vor allem die Jugend im Mittelpunkt. 30 Koseler Kinder und Jugendliche waren diesmal mitgereist - so viele, wie seit Jahren nicht mehr, freuen sich der Bürgermeister und die Organisatoren Monika und Dirk Christiansen. "Darauf sind wir stolz", betonte Zimmermann-Stock. So drehte sich dann am "pädagogischen Tag" alles um das französische Schulsystem. Obwohl als sehr informativ bewertet, hat Merle Hinrichsen doch mehr Gefallen am Badetag mit Wasserspielen und Tretbootfahren gefunden. Die 17-Jährige war bereits zum dritten und bestimmt nicht zum letzten Mal dabei, versichert sie. Für Johanna Schröder hingegen war es die erste Reise zu den französichen Partnern und zwar ohne Eltern. Heimweh hatte sie überhaupt nicht, sagt die Zwölfjährige: "Ich fand alles ziehmlich gut - besonders den Ausflug in das Naturschutzgebiet Parc de la Brière."

So müssen auch die meisten der Koseler den Besuch bei den französischen Freunden empfunden haben, denn zum Abschied flossen reichlich Tränen, erklärt Monika Christiansen. Für sie , ihren Mann und die anderen engagierten Mistreiter geht es jetzt in die Vorbereitung für den Gegenbesuch im kommenden Juli, frei nach dem Motto "Nach der Fahrt ist vor der Fahrt".

Für all diejenigen, die die ereignisreichen Tage in Frankreich noch einmal Revue passieren lassen wollen, gibt es am Freitag, 26. August ab 19.30 Uhr ein Treffen im "Koseler Hof".

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 07.10.2011

Quellenangabe und Copyright:
05.08.2011 | Ute Thomsen | Eckernförder Zeitung, shz.de