Familie Jochimsen wandert aus

Die Familie und zahlreiche Freunde und Nachbarn kamen am Sonnabend noch einmal zusammen, um der jungen Familie Jochimsen Glück zu wünschen. Glück, für die Verwirklichung eines Lebenstraumes, dem Traum vom Neustart in einem anderen Land (wir berichteten).

Dieses andere Land ist Paraguay für Regina und Jörg Jochimsen, die gemeinsam mit ihren Kindern Janne Bo und Joso am Donnerstag um 18.40 Uhr in den Flieger in Hamburg steigen werden.

Ein Abschied, der auch kritische Stimmen laut werden ließ. Ob es Fragen nach hoher Kriminalität, ob es die hohe Arbeitslosenzahl in einem bis auf wenige Besuche unbekannten Land sind, die Skepsis besteht bis heute bei dem größeren Teil der Freunde und Nachbarn. Wenn auch eine große Portion Mut anerkannt wird.

Nachbarin Hannelore Markmann erklärt: "Ich finde es wirklich mutig, was die beiden machen!" Im gleichen Tenor sagt der Missunder Einwohner Lutz Sager, es sei "wirklich mutig", wenn auch er selber das nicht richtig verstehen könne, denn er als gebürtiger Missunder habe nie den Wunsch gehabt, auszuwandern.

Auch innerhalb der eigenen Familie spaltet der Abflug in eine ungewisse Zukunft. Skepsis und Misstrauen ob der fehlenden Perspektive und unklaren Zukunft auf der einen Seite, daneben Glückwünsche und Zuspruch auf der anderen Seite. Bleibt abzuwarten, ob Regina und Jörg Jochimsen gemeinsam mit ihren Kindern Janne Bo und Joso der Start im fernen Paraguay gelingen wird. Wünschen mag man es ihnen, strahlten sie doch bei aller Wehmut des Abschiedes als "Sonnenmenschen", wie beide die Mutter von Jörg, Ursula Simonsen, gern nennt, mit der Sonne auf den Fotos von Paraguay um die Wette. Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock freute sich jedenfalls, dass sich Missunde nun vergrößern werde, da man nun eine Dependance in Paraguay und mit der Familie Jochimsen auch Botschafter aus Missunde in Lateinamerika habe.