Gemeinde Kosel

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Auflösungsvertrag für Schulverband Rieseby-Kosel unterzeichnet / Riesebyer Schule wird zur Schleischule

Der Schulverband Rieseby-Kosel ist aufgelöst. Mit ihren Unterschriften besiegelten Riesebys Bürgermeister Johann Kempe und Kosels Buergermeister Heinz Zimmermann-Stock Mittwochabend den Auflösungsvertrag. Damit endet nach rund 32 Jahren die gemeinsame Schulträgerschaft für die ehemalige Grund- und Hauptschule Rieseby. Künftig wird Rieseby die Schule alleine fuehren, die Belange der Schule in der Gemeindevertretung behandelt. Der Schulausschuss entfaellt.


Sichtlich bewegt warf Kempe einen Blick zurueck. Seit 1969, als er im Elternbeirat tätig war, begleitete er die Geschichte der Schule. Viel sei seit der Gruendung des Schulverbands zum 1. Januar 1979 und seinem ersten Verbandsvorsteher, Wolfgang Dreyer, gemeinsam bewegt worden. Zwei Anbauten an die Schule, die neue Sporthalle und zahlreiche Renovierungen und Modernisierungen hätte der Schulverband zum Wohle des Schulstandorts angeschoben. Er dankte den Mitgliedern des Schulverbandes und ganz besonders den Vertretern aus Kosel für die stets gute und faire Zusammenarbeit.

Heinz Zimmermann-Stock zog eine positive Bilanz des gemeinsamen Verbands. Es sei immer ein gutes Gefuehl, aktiv als Schultraeger an der Bildung im laendlichen Raum mitzuwirken. "Es hat sich gelohnt", sagte er und dankte den Verbandsmitgliedern, der Schulleitung, dem Kollegium und allen Mitwirkenden am Betrieb einer solch "schoenen Schule". Die Zahl der Schueler aus der Gemeinde Kosel gehe gegen Null, sagte er und bat um Verstaendnis fuer die Entscheidung. Man verliere zwar die aktive Gestaltungsmoeglichkeit an der Schule, nicht aber die Schule für die Koseler Kinder. Damit man die Koseler in guter Erinnerung behalte, verteilten er und Margit Riemer Tassen mit Koseler Wappen und Gemeindekarte.

Gemeinsam lud der Verband im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung nach der letzten gemeinsamen Sitzung zu einem kleinen Imbiss ein. Verbandsvorsitzende Ilona Martensen dankte rückblickend für das gegenseitige Vertrauen im Verband und sagte, dass man gemeinsam viel bewegt habe.

Auch wenn der Verband nun Geschichte sei, so werde es mit der Schule weitergehen, fuhr Martensen fort. Sichtbarstes Zeichen dafür wird ein neuer Name sein. Bei einer Neinstimme wird die Bildungseinrichtung ab 1. August 2012 "Schleischule Rieseby" heißen.

Diesen Namen hatten sowohl die Schulkonferenz als auch die Mitglieder eines runden Tisches zur Namensfindung empfohlen. Kempes Vorschlag: "Petrischule" fand keine Mehrheit. Ab August 2012 wird die Schule als reine Grundschule betrieben. Die Schulentwicklungsplanung, die Godber Peters für das Amt Schlei-Ostsee für den Schulstandort erarbeitet hatte, erwartet eine stabile Schuelerzahl zur Sicherung des Standortes.

Geht es nach dem Schulverband, dann soll es an der Schule ab dem kommenden Jahr Schulsozialarbeit geben. Finanziert werden kann das Angebot durch eine Förderung des Bundes, der durch eine Aenderung des Sozialgesetzbuches Bundesmittel für die Jahre 2011 bis 2013 bereitstellt, erklärte Peters. Voraussetzungen seien ein Konzept und ein Foerderantrag, die bis 15. November beim Kreis eingereicht werden muessten. Durch Uebertragung der Mittel für 2011 auf die Jahre 2012 und 2013 koennten jaehrlich rund 6600 Euro zur Verfuegung stehen. "Bedarf für Schulsozialarbeit ist da", berichtete Schulleiter Ulrich Barkholz dem Ausschuss. Benoetigt werde eine gut qualifizierte Kraft, die auf Augenhoehe mit den Paedagogen in den Bereichen Familienbetreuung, sowie paedagogische Fall- und Konfliktberatung arbeiten koennte. Ohne zusaetzlich Mittel des Schultraegers koennte eine Erzieherin etwa sieben bis neun Stunden in der Woche von den Bundesmitteln beschaeftigt werden, sagte Peters. Moeglich sei es auch, dass die Riesebyer Schule mit einer weiteren Schule im Amtsbereich gemeinsam eine Fachkraft anstellt. Einstimmig wurde das Konzept beschlossen.

Dem ersten Nachtragshaushalt 2011 wurde einstimmig zugestimmt. Er sieht hoehere Kosten vor, die vor allem aus der Erneuerung der Heizungsanlage für rund 90 000 Euro herrühren. Der Verwaltungshaushalt schließt mit 735 800 Euro, der Vermoegenshaushalt mit 123 400 Euro.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 27.04.2012

Quellenangabe und Copyright:
28.10.2011 | Dirk Steinmetz | Eckernförder Zeitung, shz.de